Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

hier ist das fertige Produkt der Projektarbeit von uns Schülerinnen. Ceylin Sahin, Jael Hess und Mannsi Murugathas aus der Sekundarschule Waldenburgerthal. Auf dieser Website begleiten wir Sie durch die drei Kulturen Sri Lankas, der Schweiz und der Türkei und geben Ihnen vertiefte Informationen zu den drei folgenden Themen:

• Erforschung der drei Religionen: Christentum, Islam und Hinduismus

• Unterschiede der drei Kulturen

• Integration als andersgläubige Person in der Schweiz mit unseren eigenen Erfahrungen

Es erwarten Sie spannende Texte und ebenfalls Interviews, welche mit verschiedenen Menschen geführt wurden, die zu den Themen gehören, wie beispielsweise den Pfarrern der drei Glaubensrichtungen oder auch einem unserer Elternteile, welche ihre Integrationsgeschichte erzählen. Wir sind überzeugt, dass Sie von unserer Arbeit profitieren und einiges dazu lernen werden! Viel Spaß!

 

 

 

Die Kultur der Schweiz

Die Schweizer Kultur ist sehr vielfältig und eng mit der Landschaft verbunden. Daher gibt es eine große Vielfalt im Handwerk, im Sport, in der Musik und in der Gastronomie. Die deutsch-, französisch- und italienischsprachigen Kantone pflegen alle eine sehr eigene Kultur. Trotz dieser kulturellen Einflüsse hat die Schweiz Tradition und Moderne vereint.

Traditionen

Jahrhunderte alte Traditionen werden in der Schweiz bis heute gepflegt. Am bekanntesten sind das Alphornblasen und das Jodeln. Beides sind typische Bräuche, die aus den Bergen stammen und bei vielen Feiern praktiziert werden. Das weitbekannte, typisch schweizerische Jodeln diente früher dazu, Signale über große Strecken zu übermitteln. Eine weitere beliebte Tradition ist das Schnitzen zur Verzierung von Alltagsgegenständen wie beispielsweise Fassaden von Bauernhäusern oder Melkstühlen. Zur Verzierung wird in der Schweiz auch gestickt, beispielsweise um Trachten zu verschönern.

Musik

In der Schweiz ist traditionelle Musik meist Tanzmusik, die mit Instrumenten wie Geigen, Bassgeigen, Alphörnern, Klarinetten und Handharmonikas gespielt wird. Verschiedene Stilrichtungen der Volksmusik werden als „Ländlermusik“ bezeichnet. Die Ursprünge der Schweizer Musik reichen bis ins Mittelalter zurück. Damals wurden Lieder und Tänze gesungen und getanzt, die das tägliche Leben oder Feierlichkeiten darstellten.

Küche

Die Schweizer Küche ist durch die vielen unterschiedlichen lokalen Traditionen geprägt. Jede Region hat ihre eigenen Spezialitäten, die sich heute zu Nationalgerichten entwickelt haben. Zu den bekanntesten typisch schweizerischen Speisen zählen die Rohwurst Longeole, das Gebäck Basler Läckerli, Fondue und der berühmte Greyerzer Käse. Die Schweiz ist jedoch nicht nur für ihren guten Käse, sondern vor allem für ihre ausgezeichnete Schokolade, wie zum Beispiel Lindt- oder Cailler-Schokolade, weltweit bekannt. Allgemein gibt es auch einige beliebte Schweizer Gewürze, die in fast jeder Küche zu finden sind. Häufig wird mit dem Pulver Aromat oder den Suppenwürfeln von Maggi gewürzt, die beide von der Schweizer Firma Knorr stammen und einen eigenen, salzigen Geschmack besitzen.

 

 

 

 

 

 

 

Das Christentum

Das Christentum ist mit mehr als zwei Milliarden Anhängern die größte Weltreligion. Es entstand vor über 2000 Jahren mit der Geburt Jesu Christi, mit welcher die Zeitrechnung, wie wir sie kennen, begann. Im Christentum gibt es viele verschiedene Kirchen, die man in vier Hauptgruppen unterteilt: die evangelische Kirche, die römisch-katholische Kirche, die orthodoxe Kirche und die anglikanische Kirche. Die meisten Christen weltweit gehören der römisch-katholischen Kirche an.

Die Menschen im Christentum glauben an Gott, der als Schöpfer der Welt gilt und alles weiß und sieht, was auf der Erde geschieht. Sie glauben auch an den Sohn Gottes, Jesus Christus, der als Mensch geboren wurde und als Gründer des Christentums angesehen wird. Außerdem glauben sie an die Auferstehung der Toten und das ewige Leben, wenn man Gottes Wort befolgt.

Die Christen feiern einige wichtige Feste, die sich alle auf das Leben Jesu Christi beziehen. Die bekanntesten sind Weihnachten, Karfreitag und Ostern. Ein sehr wichtiges Ritual ist die Taufe, mit der ein Mensch in die christliche Gemeinde aufgenommen wird. Bei der Taufe wird ein Kind in die christliche Gemeinde aufgenommen und bei der Konfirmation bestätigt ein Jugendlicher, dass er der Gemeinde angehören möchte. (Bei den Evangelischen.)

Christen haben keine außergewöhnlichen Essgewohnheiten wie beispielsweise die Muslime. Einige Christen fasten jedoch oder essen freitags kein Fleisch, sondern Fisch, um an einen ihrer Feiertage zu erinnern. Christen tragen keine spezielle Kleidung, nur Pfarrer tragen bei Gottesdiensten besondere Gewänder, wie den sogenannten Talar oder die Soutane.

 

 

 

 

 

Besuch der reformierten Kirche in Oberdorf

Ablauf

Am 3. Februar 2025 besuchten wir die reformierte Kirchgemeinde in Waldenburg. Dafür zogen wir uns schlicht und bescheiden an. Bei unserer Ankunft wurden wir von Herrn Hanspeter Schürch freundlich begrüßt. Er zeigte uns die kleine Gemeinde und anschließend führten wir mit ihm ein Interview. Danach wollten wir die evangelisch-reformierte Kirche nebenan besuchen, die leider geschlossen war. Deshalb entschieden wir uns für die römisch-katholische Kirche Bruder Klaus in Oberdorf. 

Merkmale der Kirche

Die Kirche ist in neutralen Farben gehalten und hat bunte Verzierungen an den Fenstern. Sie besitzt größtenteils Einrichtungsgegenstände aus Holz, beispielsweise Bänke. Im Zentrum der Kirche befindet sich eine Orgel und ein Podium, auf dem der Pfarrer steht, um Predigten zu halten.

 

QR Code zu einem Interview mit dem reformierten Pfarrer Hanspeter Schürch zum Thema Christentum

 

 

Die Kultur der Türkei

Die türkische Kultur ist sehr vielfältig. Aufgrund der verschiedenen Regionen in der Türkei leben die in der Schweiz lebenden Türken ihren eigenen kulturellen Teil aus ihrer jeweiligen Region aus. Da die Türkei als Brücke zwischen den Kontinenten Asien und Europa gilt, gibt es sowohl europäische als auch asiatische Einflüsse in der Kultur. Am meisten geprägt sind das Familienleben, die Abergläubigkeit und die Gastfreundschaft.

Traditionen

Bis heute werden viele Traditionen, die Jahrhunderte zurückreichen, in der Türkei gepflegt. Die bekannteste Tradition der Türken ist der Aberglaube. Die Türken glauben an das schützende Auge, den sogenannten „Nazar Boncuk“. Es ist ein Amulett, das vor bösen und eifersüchtigen Blicken von Menschen schützen soll. Man kann das Nazar-Amulett beispielsweise vor seinem Haus aufhängen oder an seinen Kleidungsstücken befestigen. Auch die Essenskulturen der Türken sind weltweit bekannt, vorwiegend das Trinken von Çay (schwarzer Tee) und türkischem Kaffee. Çay wird mehrmals am Tag getrunken, somit sind die Türken den anderen Teetrinkern der Welt voraus.

Musik

Die traditionelle Musik in der Türkei ist sehr vielfältig. Es gibt verschiedene traditionelle Stilrichtungen wie religiöse Musik, Volksmusik und Janitscharenmusik, die bei der Armee gespielt wird, sowie aktuellere Genres wie Arabeske und Pop. Vor allem Arabeske ist seit den 1960er Jahren ein wichtiger Bestandteil der türkischen Gesellschaft. Arabeske ist eine orientalische Musikrichtung, die Themen wie unerfüllte Liebe, das Leiden an der Welt und Sorgen im Alltag behandelt.

Küche

Die türkische Küche ist weltweit beliebt und sehr vielfältig. Alle Regionen haben ihre eigenen Gerichte entwickelt, die sich gegenseitig ergänzen. Zu den beliebtesten türkischen Gerichten gehören Döner Kebab, Meze (kleine Vorspeisen), Lahmacun, Pide, Köfte, Manti, Simit, Çorba und Baklava. Türkisches Essen besteht meistens aus Rind-, Lamm- oder Hühnchenfleisch, das meist mit Reis serviert wird. In der türkischen Küche werden viele verschiedene Gewürze verwendet, am häufigsten jedoch Kreuzkümmel, Thymian und Kurkuma.

 

Der Islam

Der Islam ist die zweitgrösste Religion der Welt nach dem Christentum, mit fast 1.6

Milliarden Anhänger, sie ist aber den Weltreligionen die jüngste.

Der Begriff “Islam”bekennt seinen Ursprung aus dem arabischen Verb “aslama”, was so viel wie “sich ergeben” oder “sich hingeben” bedeutet. Geradezu meint man, dass man sich zu Allah unterwirft oder sich an Allah hingibt. Somit zeigt es auch in diesem Kontext, dass mansich nur Gott unterwirft und zu keinem anderen Gott, dieses Prinzip nennt man Monotheismus, was bedeutet, dass man an einen einzigen Gott, also in dem Islam an “Allah” glaubt.

 Das heilige Buch, an dem sich die Muslime orientieren heisst Qur’an, dieses besitzt 114 Kapitel, die Suren genannt werden und darin wird von Gott erzählt und wie die Muslime leben sollten. “Qur’an” bedeutet auf arabisch “Lesung” , dies wurde von Erzengel Gabriel an Prophet Muhammad saw diktiert, damit er das Wort von Allah an die Menschen weitergeben kann.

 Bei den Muslimen unterscheidet man durch zwei Glaubensrichtungen, einerseits die Sunniten, die mit 80% überwiegend die Mehrheit der Muslimen auf der Erde ausmachen und die Schiiten, die mit 10% im Gegensatz zu den Sunniten, viel weniger von den Muslimen ausmachen. Trotz ihrer Gemeinsamkeiten in der Religion wie das Glauben an die fünf Säulen des Islams, dementsprechend an das öffentliche Glaubenbekenntnis,das tägliche rituelle Gebet, dass man 5 mal am Tag durchführen muss, die soziale Spende, das Fasten während des Ramadans und zuletzt die Wallfahrt nach Mekka und das Beten in der Richtung von Mekka unterscheiden sie sich aufgrund ihrer verschiedenen Interpretation in der Religion.

 

 

 

 

 

 

Besuch der Moschee in Liestal

 

Ablauf:

Am 19. Februar 2025 besuchten wir das Kulturzentrum/die Moschee in Liestal. Passend dazu kleideten wir uns schlicht und bedeckt und trugen alle ein Kopftuch, um unsere Haare im Gotteshaus ein wenig zu bedecken. Als wir beim Zentrum ankamen, wurden wir von unserer Interviewpartnerin Ceyda Yilmanz freundlich begrüßt. Sie führte uns zunächst ein wenig herum, zeigte uns alles und erklärte es uns. Anschließend begaben wir uns mit Frau Yilmanz in einen ruhigen Gemeinschaftsraum, in dem wir uns mit ihr unterhalten und sie anschließend interviewen konnten. Nach der Aufnahme führte sie uns schließlich in die Räume, in denen gebetet wird und Gottesdienste stattfinden, und ließ uns alles genau anschauen. 

 

Merkmale der Moschee

Die Moschee ist schlicht gehalten und in neutralen Farben eingerichtet. Es gibt einige Verzierungen an den Wänden, beispielsweise Schriften aus dem Koran, jedoch keine an den Fenstern. Der Boden der Moschee ist mit Teppich überzogen. Es gibt zwei abgetrennte Gebetsräume, einen für Männer und einen für Frauen, damit sich diese nicht gegenseitig stören. Bevor man die Moschee betritt, gelangt man in einen Waschraum, in dem man sich Gesicht, Arme und Füße waschen kann.

 

 

QR Code zum Interview mit der Präsidentin der Frauen& Jugendorganisation Ceyda Yildiz im Kulturzentrum in Liestal zum Thema Islam

 

Die Kultur Sri Lankas

Die tamilische Kultur ist eine der ältesten, die bis heute fortgeführt wird. Sie stammt ursprünglich aus Indien, vor allem aus dem Bundesstaat Tamil Nadu und dem Norden Sri Lankas. 

Traditionen und Gebräuche

Das wichtigste Fest der Tamilen ist Thai Pongal. Dieses Erntedankfest ist dem Sonnengott Surya gewidmet. Thai Pongal findet normalerweise immer am 14. Januar statt. Alle Tamilen feiern dieses Fest, unabhängig von ihrer Religion. Der Höhepunkt des Pongal-Festes ist, wenn das Gericht aus frisch geerntetem Reis, Milch und Zucker überkocht.Die tamilische Kultur ist voller solcher Feste. Andere wären zum Beispiel Holi, Diwali oder Navaratri.

Musik

In der tamilischen Kultur gibt es zwei Arten von Musik: die traditionelle Musik und die moderne Filmmusik. Die traditionelle oder klassische tamilische Musik wird der karnatischen Musik zugeordnet. In dieser Art von Musik wird die Gesangsstimme von instrumentaler Musik leicht begleitet, da die Stimme immer die größte Rolle spielt. Durch diese Kunst kann die Geschichte der tamilischen Kultur auf darstellende Weise vermittelt werden. Die moderne Musik enthält einige Elemente der traditionellen Musik, unterscheidet sich jedoch stark von ihr. Dies liegt daran, dass in der modernen Musik viel mit der Mischung aus karnatischer Musik, tamilischer Folklore, Hip-Hop, Rock und westlicher Musik gearbeitet wird. Die Musik trägt maßgeblich zum Erfolg von Bollywood-Filmen bei, weshalb die tamilische Musik in Indien und Sri Lanka auch als eigene Musikrichtung angesehen wird.

Die tamilische Küche

Die tamilische Küche bietet eine Vielzahl verschiedener Gerichte. Reis und Fladen aus Reismehl sind die Grundnahrungsmittel dieser Gerichte. Es werden sehr viele Gewürze wie Chili, Ingwer, Curryblätter, Knoblauch, Pfeffer, Zimt, Gewürznelken und Muskatnuss während der Zubereitung verwendet. Ein typisches tamilisches Gericht besteht beispielsweise aus Reis mit verschiedenen Beilagen wie Rasam oder Thayir. Auch frittiertes Gemüse jeglicher Art ist sehr beliebt. Bei wichtigen Festen wie Hochzeiten oder Pongal wird das Essen mit Kaffee und Tee serviert.

 

 

 

 

Der Hinduismus

Mit etwa einer Milliarde Anhängern ist der Hinduismus nach dem Christentum, dem Islam und dem Judentum die  viertgrösste Religionsgruppe der Erde. Er stammt aus Indien. Menschen, die dem Hinduismus angehören, nennt man Hindus. Die meisten Hindus glauben an Millionen von Göttern, einige denken jedoch, dass es nur einen Gott gibt, der sich in verschiedenen Körpern zeigt. 

Im Gegensatz zu anderen Religionen hat der Hinduismus keinen Religionsstifter. Dieser Glaube hat sich vielmehr über einen Zeitraum von ungefähr 3500 Jahren entwickelt. Der Hinduismus ist somit die älteste der Weltreligionen. Die Gotteshäuser der Hindus heißen Tempel. Es gibt auf der ganzen Welt viele hinduistische Tempel, die meisten befinden sich jedoch in Indien. Jeder Tempel ist einer bestimmten Gottheit gewidmet. Die Menschen gehen dorthin, um diese Gottheit anzubeten und ihr Geschenke zu bringen.

Im Hinduismus gibt es einige verschiedene Feste. Zwei der wohl bekanntesten sind das Kumbh Mela, auch Krugfest genannt, und das Holi-Fest. Die vielen Rituale sind im Leben eines Hindus von großer Bedeutung. Ein Ritual, welches sich sehr von anderen Religionen abgrenzt, ist beispielsweise die Beerdigung eines Verstorbenen. Die Hindus glauben an Wiedergeburt, denn die Seele ist für sie unsterblich. Die Art, wie man sein Leben als Mensch verbracht hat, bestimmt, als was man wieder auf die Erde zurückkommt. Hat man in seinem Leben viel Gutes getan, wird man in einem besseren Leben wiedergeboren, als wenn man viel Schlechtes getan hat. Man kann als Mensch, Tier oder sogar als Gottheit wiedergeboren werden.

Im Hinduismus gibt es unterschiedliche Regeln beim Essen, die jedoch von der Glaubensrichtung abhängen. Viele Hindus essen kein Fleisch, da sie an Wiedergeburt und Seelenwanderung glauben. Es könnte also sein, dass in einem Tier die Seele eines Verstorbenen steckt. Selbst Hindus, die Fleisch essen, konsumieren kein Rindfleisch, da Rinder als heilig gelten.

 

 

 

 

 

Besuch des hinduistischen Tempels in Basel

Ablauf:

Am Abend des 19. Februars 2025 besuchten wir den hinduistischen Tempel in Basel. Dazu kleideten wir uns in traditionelle Kleidung: ein Half-Sari, bestehend aus einem langen Rock, einem Top und einem langen Stück Stoff, das man sich über die Schulter legt und dann um den ganzen Oberkörper bindet. Der Stoff war wunderschön bunt und mit Mustern verziert. Wir banden unsere Haare zu einem Zopf zusammen und trugen passenden Schmuck. Nachdem wir uns fertig gemacht hatten, fuhren wir zum Tempel in Basel, um 19:00 Uhr pünktlich anzukommen. 

Dort zogen wir im Vorraum unsere Schuhe aus und betraten dann den Gottesraum. Dort trafen wir unseren Interviewpartner, der ebenfalls der Aiya des Tempels ist und die Rituale leitete. Wir durften am hinduistischen Gottesdienst teilnehmen und alles beobachten. Der Gottesdienst unterschied sich komplett von einem christlichen Gottesdienst, denn der Aiya stand nicht vorne und predigte, sondern lief voraus und sang die meiste Zeit tamilische Lobpreisungen. Die Besucher des Tempels liefen ihm hinterher, während der Aiya von Gott zu Gott lief und diese anbetete. 

Merkmale des Tempels:

Der Tempel hat viele Statuen einiger Gottheiten, die im ganzen Raum in einem Kreis aufgestellt sind. Es gibt viele Säulen, die bunt und mit Gold verziert sind. Auf ihnen sind ebenfalls die Gottheiten abgebildet. In der Mitte des Tempels gibt es eine große goldene Säulenstatue und dahinter einen kleinen Tempel der wichtigsten Gottheit im Hinduismus.

 

 

QR Code zum Interview mit dem Aiya (Pfarrer) des hinduistischen Tempels in Basel zum Thema Hinduismus

Vergleich der drei Kulturen

Jede der drei Kulturen ist auf ihre Art und Weise sehr unterschiedlich, jedoch gibt es auch Gemeinsamkeiten, die uns zusammenbringen. Bei gewissen Themen sind auch zwei Länder sehr ähnlich, wobei das dritte Land eher weniger in Beziehung gesetzt wird. 

Familie

Die Türkei und Sri Lanka sind eher konservativ und setzen mehr Wert auf die traditionelle Familie. Sie erkennen keine anderen Familienformen wie zum Beispiel die gleichgeschlechtliche Ehe an, im Gegensatz zur Schweiz, in der die gleichgeschlechtliche Ehe möglich ist. In allen drei Ländern ist immernoch bei den meisten die Norm, dass die Männer arbeiten gehen und die Rolle des Familienoberhaupts übernehmen, während die Frauen eher zu Hause bleiben und sich um die Kinder und den Haushalt kümmern. Diese Rollenbilder spiegeln auch die jeweiligen Religionen der Länder wider: In der Türkei ist es der Islam, in Sri Lanka der Hinduismus und in der Schweiz das Christentum.

Musik

In allen drei Ländern sind allgemeine Musikrichtungen wie Pop sehr bekannt. Es gibt jedoch auch Musikrichtungen wie traditionelle Musik, die in jedem Land anders dargestellt wird. In der Schweiz verwendet man für Tanz- oder Volksmusik Mundharmonika, Geigen, Klarinetten und Alphörner, in Sri Lanka die Thammattama-Trommel, das Rabana-Perkussionsinstrument und die Bansuri-Flöte und in der Türkei den Oud, Tanbur, Ney, Kanun und Darbuka.

Küche

In den Küchen der drei Länder basiert das Essen auf den vor Ort verfügbaren Lebensmitteln. Während die meisten Gerichte in der Schweiz aus Käse bestehen, wie zum Beispiel Raclette, Fondue, Alpenmagronen oder Rösti, und die Gemüsesorten meistens Kartoffeln, Teigwaren und Brot sind, bestehen die beliebtesten Gerichte in Sri Lanka, Curryreis, Dhal Curry und Kottu, aus Reis, Fleisch, Fisch, Hähnchen und Gemüse. Ähnlich ist es in der Türkei, wo Gerichte wie Döner Kebab, Lahmacun und Pide ebenfalls aus Reis, Fleisch, Hähnchen und Hammel bestehen.

Feiertage

Auch Feiertage und Traditionen spielen eine zentrale Rolle in den Kulturen. In allen drei Ländern basieren die Feiertage meist auf religiösen Festen, wie dem bekanntesten Fest in Sri Lanka, dem Diwali, einem Lichterkettenfest, das dem hinduistischen Glauben angehört. In der Türkei gibt es ebenfalls solche Feste, das bekannteste ist das Zuckerfest. Beim Zuckerfest wird das Ende der Fastenzeit gefeiert, die von Muslimen praktiziert wird. In der Schweiz werden ebenfalls überwiegend religiöse Feste gefeiert, das beliebteste ist Weihnachten. An Weihnachten wird die Geburt von Jesus Christus gefeiert.

Integration in der Schweiz

Eine gute Integration ermöglicht den Menschen ein gleichberechtigtes Teilhaben an Abschnitten im Leben, wie dem wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen oder politischen. Sie begünstigt somit das Zusammenleben und stärkt ebenfalls den Zusammenhalt in der Schweiz. Ein Viertel der schweizer Bevölkerung besteht aus Ausländern und bis zu 50% der Ehen werden zwischen Menschen zweier Nationen geschlossen. Seit über hundert Jahren ist die Schweiz also ein Einwanderungsland.Dies bedeutet das Zusammenleben vieler verschiedener Kulturen und Religionen, was zum Stichwort „Integration“ führt.

 

Die Schweizer Integrationspolitik

 In der Schweiz gibt es die sogenannte Schweizer Integrationspolitik. Einige ihrer Grundprinzipien wären:

Integration ist ein Prozess, welcher auf Gegenseitigkeit beruht, an welchem Einheimische und ausländische Menschen beteiligt sind

·      Die Integration erwartet Offenheit der einheimischen Bevölkerung sowie keine Art von diskriminierendem Benehmen beiderseits

·      Der Anteil an Integration der Ausländer*innen zeigt sich in dem sie die Grundwerte der Bundesverfassung respektieren, sie Ordnung und öffentliche Sicherheit einhalten, sie Willen haben an der Teilhabe am Wirtschaftsleben sowie zum erlernen einer Landessprache und Bildung

 

Was macht die Schweiz für die Integration?

 

Für die Integration von Menschen mit einem Migrationshintergrund sind hauptsächlich die normalen Strukturen wie Schulen, Berufsbildungen oder der Arbeitsmarkt verantwortlich. Das heisst somit, dass diese Strukturen den Menschen helfen sich in der Gesellschaft gut einzubringen. Zusätzlich dazu unterstützt der Bund sowie die Kantone die Integration mit besonderen Programmen, fürwelche sie extra Geld zahlen, um Lücken zu füllen und überall dort zu helfen, wo die normalen Strukturen nicht ausreichend sind. Diese zusätzliche Unterstützung wird über spezielle Programme organisiert, die sogenannten „Kantonalen Integrationsprogramme“ (KIP) 

 

Interview mit Özden Sahin (Migrantin aus der Türkei)

Meine persönlichen Erfahrungen als Andersgläubige in der Schweiz  von Mannsi Murugathas aus Sri Lanka

Ich lebe seit meiner Geburt in der Schweiz und habe tamilische Wurzeln. Es kann oft zu Schwierigkeiten führen, wenn man mit zwei komplett verschiedenen Kulturen aufwächst.

Die verschiedenen Sprachen

Eine Sache, die für mich über die Jahre sehr kompliziert wurde, waren die Sprachen, die ich spreche. Zuhause rede ich mit meinen Eltern Tamil, mit meinen Geschwistern hauptsächlich Deutsch und mit meinen Schulfreunden natürlich auch Deutsch. Da ich überwiegend Deutsch spreche, bin ich in meiner eigenen Muttersprache nicht so gut, denn man hört immer einen starken deutschen Akzent heraus. Das Schreiben und Lesen auf Tamilisch fällt mir jedoch schwerer als das Sprechen, da die Sprache ein anderes Alphabet hat und die Grammatik nur wenig mit der deutschen Sprache gemeinsam hat.

Traditionen ausführen 

Ich finde, es kann sehr unvorteilhaft sein, Dinge wie traditionelle Feste in der Schweiz umzusetzen, da man hier nicht die gleichen Möglichkeiten hat wie in Sri Lanka.

Trotzdem hatte ich schon seit meiner Kindheit eine große Verbindung zu meinen Traditionen, da meine Familie und ich trotz der Umstände sehr oft in den Tempel gegangen sind und zu Hause Feste gefeiert haben. Natürlich hat die ältere Generation einen besseren Bezug zu unserer Kultur, da sie als Kinder in einer Umgebung aufgewachsen sind, in der viele andere auch die gleichen Dinge gefeiert haben. Trotzdem konnten sie uns vieles beibringen, sodass auch wir als Kinder unsere Kultur verstehen.

Ich liebe meine Religion und meine Traditionen und möchte sie deshalb unbedingt an meine zukünftigen Kinder weitergeben. Ich glaube, es könnte schwer werden, ihnen meine Kultur weiterzugeben, da ich nicht so viel Wissen darüber habe wie meine Eltern. Genau das ist meine Angst: dass unsere Kultur in Vergessenheit gerät. Dennoch werde ich mein Bestes geben, um die nächste Generation in den Tempel zu bringen, mit ihr Tamilisch zu sprechen und ihr unsere Bräuche zu erklären.

Unterschiede in der Erziehung

Als ich noch jünger war, bin ich mit Dingen aufgewachsen, die für meine damaligen Schulkollegen unvorstellbar waren. Ich bin von klein auf mit hohen Erwartungen an meine schulischen Leistungen aufgewachsen. Meine Eltern haben mir oft vermittelt, wie wichtig es ist, schulisch nicht nachzulassen. Meine Freunde waren mit solchen Erwartungen nicht vertraut, aber für mich war das normal. Heute bin ich sehr froh über die Erziehung meiner Eltern, da ich aufgrund dessen meine Karriereziele sehr hoch setze und immer lernbereit bin. Ich bin mir relativ sicher, dass ich meine Kinder ähnlich erziehen werde, wie es meine Eltern bei mir getan haben. Dies sind einige Gründe, warum es schwer sein kann, mit tamilischen Wurzeln in der Schweiz zu leben. Ich habe jedoch meistens nur gute Erfahrungen gesammelt.

Ausgrenzung

Ich wurde beispielsweise noch nie aufgrund meiner Herkunft ausgegrenzt oder schikaniert. Das Einzige, was manchmal zu unangenehmen Momenten führen kann, ist, wenn fremde Menschen davon ausgehen, dass ich aus Indien komme. Einige Leute wissen nicht, dass Sri Lanka ein eigenständiges Land ist, und glauben deshalb, dass ich aus Indien komme. Das kann sehr frustrierend sein, da dieses Szenario häufiger vorkommt, als man denkt. Wenn man ihnen dann erklärt, dass man aus einem anderen Land kommt, das Indien sehr ähnelt, ist die Situation meist geklärt.

 

Interview mit Murugathas Veerasingam (Migrant aus Sri Lanka)